Cumbancha, Vertrieb Hoanzl
Singer-Songwriting aus Mali? Selbstverständlich, bei Habib Koité ist das kein Widerspruch. Schließlich kommen auch auf seinem neuen Studio-Album, dem ersten seit „Baro“ von 2001, seine afrikanischen Wurzeln nicht zu kurz. Zumal er sich hier auf seinem vierten Album stärker auf der traditionellen Seite befindet als je zuvor. Ein bisschen „die Roots“ aller Völker Malis, verpackt in einen zeitgemäßen Sound.
Mit Koités unverwechselbaren Gitarrenlicks im Wechselspiel mit dem Balafon-Spiel Kélétigui Diabatés und wie immer von seiner langjährigen Band Bamada kongenial begleitet, sind die Kompositionen und nicht zuletzt das überwiegend poppige Arrangement wohl wieder ein Garant für einen Bestseller.
Vor allem aber die Liedtexte sind es, auf die hier Augenmerk zu legen ist. Koité erzählt eindringlich von Armut, Aids, Kindersterblichkeit und dem Los seiner Landsleute, die in Ceuta, an der Pforte Europas abgewiesen werden, aber auch über die Liebe und die traditionellen Werte, die nicht verloren gehen sollen.